Sprach-Apps zum Russischlernen: Wie gut sind mobile Übersetzer wirklich?

Apps zum Sprachenlernen liegen im Trend. Sie sollen dabei helfen, fremde Sprachen zu erlernen oder vorhandene Sprachkenntnisse aufzufrischen. Im Magazin von preis24.de können Sie die vier beliebtesten Sprach-Apps entdecken und sich einen Überblick über die Grundfunktionalitäten verschaffen: "Babbel", "Duolingo", "Busuu" und "50 Sprachen – 50 languages" werden hier genauer vorgestellt. Tatsächlich kommen diese Apps bei den Deutschen sehr gut an und erreichen in den App-Stores teilweise mehr als fünf Millionen Downloads. Doch wie gut sind die mobilen Übersetzer wirklich geeignet, um die russische Sprache zu lernen? Und können sie einen traditionellen Sprachkurs ersetzen? Wir wollten es genauer wissen.
Vokabel- und Grammatiktraining in einer App
Die Auswahl an Sprachlernprogrammen für iPhones und Android-Smartphones steigt täglich. Auch Namen, die aus dem Fremdsprachenunterricht bekannt sind, finden Sie darunter, wie etwa PONS, Cornelsen und Langenscheidt. Grundsätzlich sind die meisten Anwendungen eine gute Möglichkeit, um vorhandenes Wissen über die russische Sprache zu vertiefen und Vokabeln zu lernen. Viele bieten auch ein grundlegendes Grammatiktraining. Allerdings sind nur wenige Apps wie etwa "Duolingo" gratis. Die meisten anderen erhalten Sie nur gegen Gebühr oder müssen ein monatliches Abo abschließen.
Die Funktionalität der Apps auf dem Prüfstand

Sprachtrainer-Apps sind ein moderner Weg, um die russische Sprache zu lernen. Die Lernmethoden greifen dabei oftmals auf Bewährtes zurück: Bei vielen Apps wie „Duolingo“ oder den Programmen von Langenscheidt handelt es sich um reine Vokabeltrainer, die sehr einfach aufgebaut sind. Sie präsentieren Wörter oder Sätze, die Sie sich einprägen müssen. Um die richtige Aussprache zu erlernen, bieten manche Apps noch Audiodateien an.

Eine Besonderheit stellt die App "Babbel" dar: Hier werden die von Ihnen ausgesprochenen Wörter auf ihre Richtigkeit kontrolliert. Apps wie "Busuu" oder "50 Sprachen – 50 languages" sind etwas aufwendiger gehalten. Sie unterteilen sich in Lektionen, in denen der russische Grundwortschatz, die Grammatik und das Wissen für alltägliche Situationen vermittelt werden. Das Training erinnert sehr an einen Sprachkurs oder den Englischunterricht.

Viele App-Anbieter arbeiten auch mit Lernformen, die speziell auf das Internet oder das Smartphone zugeschnitten sind. Das gilt beispielsweise für "Duolingo", wo ein computergenerierter Gesprächspartner – also ein sogenannter Chatbot – zum Einsatz kommt. Laut Anbieter haben die Nutzer weniger Hemmungen, mit einem solchen Bot zu kommunizieren, als mit einem echten, menschlichen Partner, der die russische Sprache bereits besser beherrscht.

Wie werden die Apps von Sprachwissenschaftlern bewertet?
Sprachwissenschaftler sind sich einig, dass Menschen, die eine Sprache lernen möchten, mit den Apps ihre grundlegenden Sprachkenntnisse vertiefen oder auffrischen können. Fraglich bleibt, ob eine solche App ausreicht, um die russische Sprache wirklich von Grund auf neu zu erlernen. Vorsicht sei insbesondere dann geboten, wenn die Anbieter der Apps versprechen, in kurzer Zeit eine neue Sprache zu lernen. In einigen Wochen können Sie sich zwar die Grundkenntnisse aneignen, werden aber nicht fähig sein, Russisch fließend zu sprechen. Das schaffen Sie auch mit einem Sprachkurs oder einer Sprachreise in so kurzer Zeit nicht.

Ein Problem sehen die Experten auch darin, dass die Programme oftmals nur einzelne Sätze oder Wörter trainieren. Auf ein echtes Gespräch mit einem russischen Muttersprachler werden Sie aber nicht vorbereitet. Dadurch bleibt die Furcht vor der neuen Sprache oftmals erhalten. Apps wie "Busuu" oder "Duolingo" versuchen durch Chats mit Muttersprachlern oder Chatbots echte Kommunikationssituationen abzubilden. Sie sind daher zu bevorzugen, wenn Sie die App als Alternative zum Sprachkurs und nicht nur als zusätzliche Vertiefung der Vokabeln verwenden möchten.

Aktuelle Studien zeigen außerdem, dass wir Sprachen durch spielerische Lernmethoden besser lernen. Diesen Aspekt greift die App "Babbel" auf: Hier wird das fremde Wort mit einem passenden Bild und der korrekten Aussprache als Ton verknüpft. Auch „Duolingo“ führt spielerisch an die russische Sprache ran: Hier kommt ein Level-System zum Einsatz, das Sie motivieren soll. „Busuu“ hingegen fragt das Gelernte nach einer Lektion in einem Quiz ab. Durch solche spielerischen Elemente helfen die Apps dabei, den Wortschatz besser im Gehirn zu verankern.

Fazit: Die Sprach-App muss zum eigenen Lerntyp passen

Die Anbieter der Sprachlernapps nutzen verschiedene Wege, um die neue Sprache zu vermitteln. Wichtig ist, eine Sprach-App auszuwählen, die zum eigenen Lernverhalten passt. Während manche Menschen durch Dialoge mit anderen Sprechern die besten Erfolge erzielen, eignen sich andere über reines Vokabeltraining besser ein umfassendes Wissen an. Wieder andere kommen mit Bildkarteikarten sehr gut zurecht. Aus diesem Grund ist es ratsam, erst einmal eine gratis App auszuprobieren oder die kostenlosen Kennenlern-Angebote der kostenpflichtigen Programme zu nutzen.

Grundsätzlich sind alle Apps ein guter Lernweg, um sich Grundkenntnisse der russischen Sprache anzueignen oder bestehende Kenntnisse weiter zu vertiefen. Als Ergänzung zu sind sie daher auf jeden Fall empfehlenswert. Erwarten Sie jedoch nicht zu viel, denn auch die Apps sind kein Wundermittel: Wenn Sie die russische Sprache von Grund auf lernen und fließend sprechen möchten, kommen Sie an einem Sprachkurs höchstwahrscheinlich nicht vorbei.



Zurück zum Inhalt