Russische Box - Wissenwertes über Russisch und Russland
Russische Streitkräfte oder
warum der Tag der Verteidiger auch als Männertag gefeiert wird.
Am 23. Februar feiert man in Russland den Tag der Verteidiger der Heimat, der auch Männertag genannt wird. Der Tag war zwar ein Arbeitstag, wurde aber in der ehemaligen UdSSR offiziell gefeiert. Damals hieß dieser Tag "Der Tag der Sowjetischen Armee." In den Zeiten des Ersten Weltkrieges und als junges sozialistisches Land (UdSSR) haben sich viele Leute im Februar des Jahres 1918 freiwillig zur Armee gemeldet, um ihre Heimat und die damalige neue Regierung zu verteidigen. Seitdem wurde dieser Tag als der Geburtstag der Roten Armee gefeiert und besteht wie viele andere ehemalige "UdSSR-"Feiertage in Russland auch heute noch. Da praktisch jeder Mann in Russland damals in der Armee gedient hat, war es auch logisch an diesem Tag nicht nur den ehemaligen Soldaten, sondern einfach allen Männern zu gratulieren.
Heute ist er nur in Russland offiziell geblieben. Trotzdem wird den Männern in der Ukraine und in Weißrussland nach der im Volk erhalten gebliebenen Tradition gratuliert.
Die Rote Armee (gegründet am 23. Februar 1918) war einmal die am meisten gefürchtete Armee der Welt. In der Armee zu dienen war in der ehemaligen UdSSR auch sehr ehrenhaft. Seit den 80er Jahren und der Beteiligung russischer Soldaten in Afghanistan hat sich das Leben in der Armee und die Einstellung zur Wehrpflicht geändert.
Die russische Armee sieht sich nach wie vor in der Tradition der Roten Armee. So ist die alte Flagge der Sowjetunion (mit Hammer und Sichel), unter der im Zweiten Weltkrieg faschistisches Deutschland besiegt wurde, heute die offizielle Armeeflagge. Auch nach der Auflösung der Sowjetunion besitzen die Russischen Streitkräfte eine bedeutende Stellung in Politik und Gesellschaft der Russischen Föderation. Die Armee ist in sieben Wehrbereichskommandos unterteilt. Die Teilstreitkräfte umfassen
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Marine - Военно-морской Флот России
- mit der Nordmeerflotte (Северный флот ),
- der Schwarzmeerflotte (Черноморский флот), die in der Ukraine in der Stadt Sebastopol (Krym) stationiert ist und seit den letzten Jahren ein Streitpunkt zwischen der Ukraine und Russland ist)
- der Ostseeflotte (Балтийский флот)
- der Pazifikflotte (Тихоокеанский флот) und Kaspische Flottille (Каспийская флотилия)
Am 1. Januar 2005 waren in den Russischen Streitkräften ca. 1,2 Mio. Militärpersonen und 876.000 zivile Mitarbeiter tätig. (Zum Vergleich: Die Streitkräfte der USA bestehen aus etwa 1,4 Mio. Soldaten; die Bundeswehr hat im (April 2005) etwa 257.000 Soldaten und 125.000 zivile Mitarbeiter.
Obwohl die Russische Armee immer noch weltweit das größte Arsenal an Kernwaffen besitzt, ist ein großes Problem der russischen Streitkräfte die Finanzknappheit. So befanden sich viele der technisch hervorragenden Geräte, Schiffe, U-Boote, Flug- und Fahrzeuge in einem schlechten Zustand. Ferner gab es immer wieder Probleme bei den Soldzahlungen. Für Kritik aus der russischen Bevölkerung sorgte der Umgang der Armeebehörden mit der Katastrophe des gesunkenen U-Bootes Kursk.
Russland unterhält eine Wehrpflichtarmee mit Militärbasen im Ausland, fast in allen ehemaligen Republiken der Sowjetunion (außer den Baltischen). (Auf der Seite grani.ru finden Sie die detaillierten Aufstellung zu diesem Thema. Der Artikel ist auf Russisch. )
So z.B. ist die Schwarzmeerflotte (auf Russisch: Черноморский флот) in verschiedenen Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres stationiert. Ihr Hauptstützpunkt ist die ukrainische Hafenstadt Sebastopol (siehe das Bild rechts). Die fortdauernde Nutzung dieser Basis, mehr als eine Dekade nach dem Zerfall der Sowjetunion, führt gelegentlich zu Irritationen in den russisch-ukrainischen Beziehungen. Sie soll bis 2017 von der russischen Marine geräumt werden. Die Ukraine erhebt eine jährliche Pacht für die Nutzung der Grundstücke von rund 100 Millionen US-Dollar. Nach dem Streit um das Gas (Russland hat die Preise für Gas Anfang des Jahres 2007 drastisch erhöht) hat die Ukraine beschlossen auch diesen Preis für Russland zu erhöhen.
Der Oberbefehl über die russischen Streitkräfte liegt beim Präsidenten der russischen Föderation. Die organisatorische und operative Leitung übt das Verteidigungsministerium aus. Das Verteidigungsministerium ist für die Versorgung der Streitkräfte, die Personalverwaltung und die allgemeine Aufrechterhaltung der Kampffähigkeit zuständig. An seiner Spitze stehen der Verteidigungsminister, zurzeit Sergej Iwanow, sowie ein Gremium aus drei leitenden Staatssekretären, unterstützt von sechs Unterstaatssekretären und einem Inspekteur.
In Friedenszeiten ist der Verteidigungsminister zugleich der oberste militärische Befehlshaber. Traditionell handelte es sich bei den russischen (sowjetischen) Verteidigungsministern nicht um Zivilisten, sondern um einen hochrangigen General. Sergej Iwanow ist der erste Zivilist auf diesem Posten. Fast alle Funktionsträger im Ministerium sind Offiziere.
Neben der eigentlichen Armee gibt es parallel dazu separate Spezialeinheiten: OMON, SOBR, ALFA, Bogatyr, verschiedene Untereinheiten der Miliz, die dem Innenministerium oder dem Geheimdienst FSB unterstehen. Diese Einheiten zählen über hunderttausend Mann und sind sogar mit schwerem Kriegsgerät (Panzer, Kampfhubschrauber) ausgestattet.
Der GRU SpezNas (cпецназ, übersetzt Sondereinheit) ist ein Elitekommando des russischen militärischen Geheimdienstes. Hauptaufgaben dieser Spezialeinheit sind Feindaufklärung, Sabotage und Terrorismusabwehr.
Speznas wurde im November 1950 gegründet, die Mitglieder wurden aus den Reihen des militärischen Geheimdienstes rekrutiert. Ihre Aufgabe bestand darin, die Befehlszentralen und die mobilen Abschussrampen der taktischen Nuklearwaffen des Gegners aufzuspüren und gegebenenfalls zu eliminieren.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR mehrten sich bewaffnete Konflikte auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetrepubliken, daher war Speznas in Baku, Nordossetien, Inguschetien und nicht zuletzt Tschetschenien tätig. Es fehlte jedoch an Ausrüstung und Vorbereitung, daher wurden viele Einheiten der Speznas aufgegeben.
Das Thema "Speznas" ist auch eines der Lieblingsthemen moderner russischer Krimis (Bücher und Filme) geworden.
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военные | [wajenyi] | Militär |
служба | [sslushba] | Dienst |
служить | [sslushyt'] | dienen |
служить в армии | [sslushyt' warmii] | bei der Armee sein |
служить на флоте | [sslushyt' na floti] | bei der Marine dienen |
сухопутные войска | [ssuchaputnyi wajsska] | Heer |
солдат | [ssaldat] | Soldat |
офицер | [afizer] | Offizier |
оружие | [arushyje] | Waffen |
танк | [tank] | Panzer |
бороться против | [baroza protif] | kämpfen gegen |
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