Russische Dialekte und Hochrussisch - Teil 3


Besonderheiten der russischen Sprache im Überblick sowie nützliche Lehrbuchtipps finden Sie in diesem Bericht.
  • Teil 1. - Warum Russisch lernen (inklusive Lehrbüchertipps)
  • Teil 2. - In welchen Ländern Russisch gesprochen wird
  • Teil 3. - Hochrussisch und Dialekte
  • Teil 4. - Russischer Wortschatz und Wörterbücher
    (inkl. eine Liste der deutschen Lehnwörter im Russischen)
Es gibt drei Dialektgruppen des Russischen:
Karte der russischen Dialekte Nordrussisch (St. Petersburg (Петербург), Kostroma (Kostroma), auf der Karte lila markiert), Südrussisch (im Süden von dieser Zone bis zu den weißrussischen und ukrainischen Gebieten, auf der Karte rosa markiert) und Mittelrussisch (Pskow (Псков), Twer (Тверь), Moskau (Москва), auf der Karte gelb markiert), wobei Mittelrussisch eine Übergangsgruppe zwischen Nordrussisch und Südrussisch ist. Hochrussisch basiert auf dem in Moskau gesprochenen Mittelrussisch.

Besonderheiten der russischen Dialekte.

Im Gegensatz zu den deutschen Dialekten sind die russischen Dialekte untereinander verständlich. Diese Dialekte sind regionale sprachliche Varianten, wie etwa Unterschiede in der Satzmelodie oder der Betonung. So zeichnen sich die südrussischen und mittelrussischen Dialekte durch das so genannte Akanje (die Aussprache von [o] in unbetonten Silben als [a]) aus, und die nordrussischen Dialekte durch das Okanje (Aussprache von o auch in unbetonten Silben, z.B. вода wird mit nordrussischen Dialekt [woda] ausgesoprchen und mit südrussischem (sowie auch im Hochrussischen) [wada].)

Man stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass in einem so großen Land wie Russland die Dialekte sich so wenig voneinander unterscheiden. Die Gründe findet man in der Geschichte. Einer der Hauptgründe ist, dass Russland schon seit mindestens fünf Jahrhunderten als ungeteiltes Land existiert, was man z.B. von Deutschland oder Frankreich nicht sagen kann. Zentralisierung war immer typisch für Russland.

"Hochrussisch" - Literatursprache
Alexander Puschkin Erste Versuche, die Trennung zwischen den unterschiedlichen Sprachformen zu überwinden, unternahm Nikolaj M. Karamsin (Карамзин) Ende des 18. Jahrhunderts. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich mit dem Werk Aleksandr S. Puschkins (Пушкин) eine Literatursprache, die als einheitliche Norm der russischen Schriftsprache anerkannt wurde. Aleksandr Puschkin (siehe Bild) ist der russische Nationaldichter (mit weitem Abstand vor im Ausland wohl bekannteren Schriftstellern wie Tolstoi oder Dostojewski; im Deutschen vergleichbar nur mit einer Kombination aus Schiller und Goethe). Puschkin war mit Goethe bekannt und hat auch einige deutsche Gedichte ins Russische übersetzt. Er ist nach wie vor der bekannteste und beliebteste Dichter in Russland.
Mehr über Hochrussisch und Wortschatz lesen Sie im 4. Teil "Wortschatz im Überblick"

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